Sie haben sich eine neue Segelyacht zugelegt und möchten Ihr Boot folieren lassen, fragen sich aber, wie das alles im Detail funktioniert? Kein Problem, wir möchten unsere Kunden nicht im Dunkeln stehen lassen. Wenn Sie bei uns eine Dienstleistung buchen, dann erklären wir Ihnen ganz genau, was wir mit Ihrem Boot machen und wie das Boot Folieren funktioniert. In diesem Beitrag lesen Sie, wie wir bei einer klassischen Rumpffolierung vorgehen und leiten Sie Schritt für Schritt durch den Arbeitsprozess.
Was ist eine Rumpffolierung genau?
Wenn ganz allgemein vom Folieren eines Bootes oder von Rumpffolierungen die Rede ist, dann ist damit in der Regel die Folierung des Freibords gemeint. Dies bezeichnet den Bereich zwischen der Scheuerleiste (je nach Ausführung des Bootes dient auch der Schandeckel oder der Oberdeckbelag als Referenz) und dem Antifouling. Es handelt sich also um die primär von außen sichtbare Bereiche des Bootes, die auch das Heck mit einschließen. Aber auch hier gibt es bauartbedingte Abweichungen, so muss bei Motorbooten mit Außenborder immer geprüft werden, was hinten am Boot alles foliert werden kann.
Die Vorarbeiten
Das Boot Folieren funktioniert nicht ohne vorbereitende Schritte. Es ist wichtig zu betonen, dass eine Folierung keine Schäden kaschieren kann. Die Folien sind recht dünn und Risse oder Kratzer drücken sich durch die Folie durch. Das heißt, nach der Folierung wären sie immer noch zu sehen. Daher müssen Vorarbeiten geleistet werden, die typischerweise genauso lange dauern wie das eigentliche Folieren des Bootes. Zu diesen Vorarbeiten gehört zunächst das Entfernen der alten Folie, falls eine solche vorhanden ist. Dies funktioniert über ein Erhitzen der Folierung und nachträglichem Abziehen. Klebereste bleiben üblicherweise nicht zurück, aber danach folgen ohnehin Reinigungsschritte mit Reinigern, die mit der später zu applizierenden Folie kompatibel sind. Kleine Schäden werden verschliffen oder verspachtelt und nachpoliert.
Abkleben und Applizieren
Typischerweise schneiden wir dann die Versiegelungsnähte heraus, reinigen sie und kleben Sie mit Kreppband ab, um ein Einkrümeln von Dreck von unterhalb der Scheuerleiste oder aus den Fenstersicken unter die Folie zu vermeiden. Für beide Seiten des Bootes, also Steuerbord und Backbord, verwenden wir beim Aufbringen jeweils ein durchgehendes Stück Folie. Es wird nichts gestückelt! Das Boot Folieren funktioniert dann so, dass wir die Folie beidseitig großflächig aufbringen und am Bug auf die jeweils andere Seite überlappen lassen. Dass die Folie dort doppelt liegt, hat sogar einen Vorteil, weil der Bugbereich typischerweise ein stark beanspruchter Bereich ist. Aufgrund der Fahrtrichtung des Bootes ist auch sichergestellt, dass die Klebekanten immer vom Wasser zugedrückt werden. In anderen besonders beanspruchten Bereichen wie beispielsweise den Fender-Stellen verkleben wir nach Absprache mit den Kunden transparente, selbstheilende Schutzfolien.
Finishing
Nach der großen Fläche kommen die Details. Diese sind besonders wichtig, damit das Boot Folieren schlussendlich funktioniert. Sobald die Fläche weitestgehend geklebt ist, entfernen wir an der oberen Scheuerleiste und auch an den Fenstern oder Auslässen das Abklebeband. Danach wird die Folie in diesen Bereichen sorgfältig und präzise angearbeitet, um das potenzielle Eindringen von Schmutzpartikeln zu verhindern. Zum Schluss werden die Nähte zur Scheuerleiste neu mit einer speziellen Dichtungsmasse abgedichtet, was das spätere Eindringen von Wasser unterbindet. Die untere Folienkante wird dann noch versiegelt. Dazu verwenden wir typischerweise einen klaren Siegellack. Falls noch eine neue Antifouling-Beschichtung ansteht, funktioniert es auch, wenn diese als Versiegelung der Bootsfolierung dient. Die Beschichtung wird einfach etwas mehr als 2 mm über die Folienkante drübergezogen.
Boot Folieren: So funktioniert’s
Wenn man es so liest, dann funktioniert das Boot Folieren augenscheinlich recht einfach. Aber glauben Sie uns, der Teufel steckt im Detail. Alle Arbeitsschritte müssen sorgfältig und präzise ausgeführt werden. Dafür haben in unserer Flensburger Folien-Werft Experten und top ausgebildete Mitarbeiter an Bord. Schließlich wollen wir alle, dass auch nach dem Folieren des Boots alles so lange wie möglich funktioniert.